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Insektizide

Insektizide im Erwerbsanbau

Wirksame Insektizide gegen die Adulten sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester, Pyrethroide, Spinosyne und Cyantranilipole. Neonicotinoide ergaben nur eine begrenzte Wirkung gegen Eier und Larven. Auch wenn Insektizide allein keine Lösung darstellen (keine Dauerwirkung, Problem Rückstände, Resistenzen, Naturhaushalt), können sie vor allem auf größeren oder isoliert liegenden Erwerbsflächen den Befall eingrenzen. Für anfällige Kulturen stehen in Deutschland Insektizide aus den o.g. Gruppen allerdings nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Für geeignete Insektizide hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) befristete Genehmigungen für Notfallsituationen mit strengen Auflagen erteilt. Eine aktuelle Übersicht der Mittel und Wirkstoffe finden Sie hier BVL.

Der Einsatz von Insektiziden muss frühzeitig beim ersten Auftreten des Schaderregers erfolgen. Je stärker sich die Populationen bereits aufgebaut haben, umso schwieriger wird die Bekämpfung bzw. ein guter Bekämpfungserfolg, zumal die Eiablage in reifende und reife Früchte, also bis zur Ernte erfolgt, und die Entwicklung der Larven sehr rasch von statten geht.

Nach Erfahrungen 2011 im Südtiroler Beerenanbau, wo in einem kleinparzelligen Umfeld trotz zehnmaligem Insektizideinsatz Befall bis zu 100% vorlag, sollte man nicht alle Hoffnung in die Wirksamkeit von Insektiziden legen. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass sich angesichts der Generationen- und Nachkommenzahl dieses Tieres sehr schnell Resistenzen bilden werden. Ein besonders behutsamer Umgang mit den wirksamen Insektiziden ist unbedingt einzuhalten.

 

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