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Monitoring

Das Auftreten von D. suzukii wird deutschlandweit im Rahmen eines Monitorings mit Fallen überwacht. Ziel des Monitorings ist, das Auftreten der Fliegen festzustellen, damit in gefährdeten Kulturen die Überwachung der Eiablage rechtzeitig durchgeführt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

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Falle Standard (Beschreibung und Anleitung PDF )Falle modifiziert

Monitoring der Adulten

Als preiswerte Standardfallen können durchsichtige Plastikgefäße verwendet werden. Diese werden im oberen Bereich mit 2-3 mm großen Löchern versehen und mit einer Köderflüssigkeit befüllt.

Als Köderflüssigkeit wird 1:1 oder 2 : 3 mit Wasser verdünnter naturtrüber Apfelessig empfohlen, dem wenige Tropfen geruchsneutrale Flüssigseife oder Spülmittel zugefügt wird, um die Oberflächenspannung zu reduzieren.

Hinweis: Trüber Apfelessig ist fängiger als klarer. Ebenso ist der 1:1 / 2 : 3 verdünnte Apfelessig fängiger als unverdünnter.

Der Apfelessig lockt auch andere Insekten und vor allem andere Drosophiliden-Arten an. Die kleinen Löcher begrenzen unerwünschte Nebenfänge größerer Insekten. Größere Öffnungen erhöhen erfahrungsgemäß die Fängigkeit der Falle, da die Geruchsstoffe der Köderflüssigkeit besser austreten können. Der Nachteil besteht jedoch im höheren Anteil unerwünschter Beifänge.

Die Fänge müssen hinsichtlich der Merkmale von D. suzukii gesichtet werden. Die Männchen sind anhand des charakteristischen schwarzen Flecks an den Flügelspitzen gut und rasch zu erkennen. Da den Weibchen diese Flecken fehlen, dient der sägeartige Ovipositor als Bestimmungsmerkmal. Hierzu ist eine 15-20-fache Vergrößerung notwendig. Genaues Hinschauen ist insbesondere bei Drosophiliden-Arten erforderlich, die in Größe und Färbung ähnlich sind.

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Probe mit zahlreichen D. suzukii und D. immigrans-Weibchen
© Dr. Heidrun Vogt, JKI Dossenheim
Weibchen von D. suzukii (2x links) und D. immigrans (2x rechts)
© Dr. Heidrun Vogt, JKI Dossenheim
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Weibchen von D. suzukii (oben, mit durchgehenden Rückenbändern
(Tergitbändern) und von D. immigrans (unten, mit unterbrochenen
und zur Rückenmitte dicker werdenden Tergitbändern)
© Dr. Heidrun Vogt, JKI Dossenheim
Eiablageapparat (Vaginalplatten) von D. immigrans
(links, Länge ca. 0,3 mm) und D. suzukii (rechts, Länge ca. 0,5 mm)
© Dr. Heidrun Vogt, JKI Dossenheim

 

Hinweis: Zur Optimierung der Fallen werden an verschiedenen Instituten im In- und Ausland Untersuchungen zu Fallenform und -farbe sowie zu Ködervarianten durchgeführt. Es gibt Hinweise, dass die Farben schwarz, rot und orange sowie Mischungen von Apfelessig und Rotwein zu höheren Fängen führen. Bei Zugabe von Rotwein erhöhen sich allerdings auch die nicht erwünschten Nebenfänge anderer Essigfliegenarten sehr stark. Bisher gibt es jedoch noch keine gesicherte Empfehlung für eine „Superfalle". Die einfache, o.g. Standardfalle mit Apfelessig ist für das Monitoring gut geeignet. Sie ist preiswert und einfach in der Herstellung und Anwendung. Prinzipiell können aber auch andere Gefäßtypen oder Mischungen von Apfelessig und Rotwein eingesetzt werden.

Das Monitoring sollte gestartet werden, wenn die Tagestemperaturen regelmäßig 10 °C erreichen oder überschreiten bzw. in bedrohten Kulturen rechtzeitig vor Reifebeginn der Früchte (früheste Kulturen und Sorten berücksichtigen!).

Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle der Fallen (wöchentlich/2-wöchentlich), mit Aussieben der Fänge und dem Austausch der Köderflüssigkeit. Es wird davon abgeraten, die Köderflüssigkeit erneut zu verwenden, auch wenn sie noch gut erscheint, da die Fängigkeit mit Dauer der Anwendung abnimmt. Nur bei regelmäßigem Erneuern bleibt die Attraktivität der Falle erhalten. Wenn die Früchte reifen, treten diese in Konkurrenz zu den Fallen. Daher ist es umso wichtiger, die Fallen rechtzeitig vor Reifebeginn auszubringen.

 

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